LA MER



Video, Colour

25:55 min

© THERES CASSINI 2015

Musik
Komposition und
Realisation Dieter Kaufmann
© Dieter Kaufmann 1994



next VideoIndex Videos

  

LA MER wurde 1994 von Dieter Kaufmann für das Festival ‚Futura’
in Crest/Frankreich komponiert und von Theres Cassini 2015 visualisiert. Im selben Jahr fand auch die Uraufführung dieser Videoarbeit statt - ebenfalls am Festival ‚Futura’ in Crest.

Theres Cassini antwortet in ihrer Videoarbeit auf Dieter Kaufmanns 3-teilige elektroakustische Komposition LA MER mit Spiegelung, Reflexion und neuerlichem Abfilmen der Szenen. Durch diese Projektionen entstehen veränderte, neue Bildräume.

Die rhythmisierte Naturgewalt des Meeres des dritten Teils von
LA MER wird von Cassini mit redundanten, hypnotisierenden Loops verstärkt.

Op.75, O santa acusmatica : ‚LA MER’
elektroakustische Komposition, 1994

Aus dem Einführungstext zur Komposition:

„Für meine Klangaufnahmen wählte ich Marseille. Der 14. Februar war ein stürmischer Tag. Im Studio der „Groupe Experimentale de Marseille“ (GMEM) konfrontierte ich auf dem Computer-System SYTER‚ La Mer de Debussy’ und ‚la mer naturelle’ als gleichwertige Ausgangsmaterialien. Die Gestik des einen sollte die harmonischen Spektren des anderen Materials gestalten und umgekehrt: "Das Rohe und das Gekochte" (Claude Levi-Strauss).
An Land ersticken - im Klang ertrinken...

Am SYTER der INA/GRM in Paris und am Institut für Elektroakustik und experimentelle Musik der Wiener Musikhochschule führte ich die Arbeit fort.

Dieter Kaufmann:

Die erlebte Möglichkeit, mit der Realität ganz anders umzugehen, kann Mut machen, die gegenwärtigen Zustände als veränderbar zu betrachten. Denn der Anspruch von Kunst wird immer daran zu messen sein, wie weit es ihr gelingt, die Wirklichkeit zu verändern: die Wirklichkeit der Erscheinungen, die sie hervorbringt ebenso, wie die Wirklichkeit von deren Erfahrbarkeit durch unser Denken und Fühlen. Kunst schreibt auf diese Weise auch an einer Geschichte der Veränderung unserer Sinnes-Wahrnehmungen, deren Kodierung sie selbst darstellt. Die Herausforderung unserer Sinne durch die Dekodierung ungewohnter Botschaften öffnet den Weg zu ungewohnten Entscheidungen in der gesellschaftlichen Wirklichkeit.

Denken und Entscheiden setzt Sinnlichkeit voraus; Kunst wird zum Generator für Politik.